Glasfaser für Husum

6. Februar 2024

Entscheidung über Zukunft von Husum Glasfaser soll im Frühjahr fallen

Husumer Nachrichten, Robert Meyer, 03.02.2024

Verkaufen oder verpachten? Es ist weiterhin offen, wie es mit der Stadtwerke-Tochter Husum Glasfaser weitergeht, die Investorensuche läuft noch. Bald aber soll die Politik eine Entscheidung treffen können.

Wann fällt die finale Entscheidung über die Zukunft der Husum Glasfaser? Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Benn Olaf Kretschmann und Norbert Jungjohann, Geschäftsführer der Husum Glasfaser, am Freitag gegenüber shz.de erklärten, befindet sich die Suche nach einem Investor auf der Zielgeraden. „Wir sind jetzt dabei, die Angebote und Zahlen im Detail zu prüfen und haben bereits Zweitgespräche mit den Interessenten geführt“, berichtet Jungjohann.

Durchdachte Konzepte der Investoren

Welche Investoren noch im Rennen sind, dürfen Jungjohann und Kretschmann nicht verraten, erklären aber immerhin, dass die potenziellen Interessenten „durchdachte Vorschläge und realistische Zahlen“ eingereicht hätten. Zur Debatte stünden weiterhin Konzepte, die sowohl ein Kauf- als auch ein Pachtmodell umfassen. „Für beide Varianten gibt es sehr gute Konzepte“, so Jungjohann.

Kretschmann gibt sich optimistisch, dass die Stadtwerke schon bald einen Favoriten benennen können. Für die Auswahl stehe man in engen Austausch mit dem Husumer Rathaus. Es habe bereits mehrere Gespräche dazu gegeben. „Aus Gründen der Vertraulichkeit können wir keine Details nennen, solange wir uns noch im Bieterverfahren befinden“, sagt Jungjohann.

Stadtpolitik berät im März über Husum Glasfaser

Steht der Favorit aus Sicht von Stadtwerken und Husum Glasfaser fest, ist anschließend die Stadtpolitik gefragt. Voraussichtlich im März sollen sich der Hauptausschuss und auch das Stadtverordnetenkollegium mit der Zukunft von Husum Glasfaser beschäftigen.

Bereits seit September befinden sich die Stadtwerke auf der Suche nach einem Investor für ihr Tochterunternehmen. Dass sich der Prozess hinziehe, begründen Kretschmann und Jungjohann mit der Komplexität des Bieterverfahrens und der Herausforderung, dass Verfahren für alle Beteiligten rechtssicher zu gestalten.

Probleme durch Konkurrenten

Die Probleme von Husum Glasfaser waren im August öffentlich geworden. Die Stadtwerke hatte damals erklärt, der stadtweite Ausbau eines Glasfasernetzes könne in der geplanten Form nicht stattfinden, weil sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geändert hätten. Es hieß, die Zahl der geschlossenen Verträge reiche nicht aus, damit das Projekt finanziert werden könne. Kritik hatten Kretschmann und Jungjohann besonders am Konkurrent Telekom geäußert, weil dieser Verträge mit Kunden nur in jenen Teilen Husums schließe, die besonders lukrativ seien. Das habe Husum Glasfaser eine Querfinanzierung des stadtweiten Ausbaus unmöglich gemacht.

Glasfasernetz in Norderschlag-Dreimühlen fast fertig

Entsprechend unterschiedlich weit ist der Ausbau des städtischen Glasfasernetzes jeweils vorangeschritten. In Rödemis sind die Arbeiten abgeschlossen, in Norderschlag-Dreimühlen stellt Husum Glasfaser das Netz derzeit noch fertig. Kretschmann verspricht, dass die Freischaltung der Hausanschlüsse in diesen Fällen unmittelbar erfolge, sobald die Entscheidung über den Investor getroffen ist. In Schobüll und Lund sieht es dagegen mau aus: Dort fand zwar eine Akquise von Kunden statt, mit Planung und Bau eines Netzes wurde aber nicht begonnen.

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Doris Hartung-Schach
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